Regenwasser sammeln und nutzen: Tipps & Tricks
Jeder Deutsche verbraucht täglich 128 Liter Wasser (Quelle: Statista 2018). Dieses Wasser besitzt Trinkwasserqualität, obwohl es nicht nur zum Trinken verwendet wird. Denn während Wasser zum Trinken, Kochen und zur Körperhygiene Trinkwasserqualität erfordert, ist dies für die Toilettenspülung und Gartenbewässerung nicht notwendig. Trinkwasseraufbereitung ist mit hohem Aufwand und Kosten verbunden. Wer Wasser und Geld sparen möchte, kann stattdessen Regenwasser nutzen. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte dazu.
Was ist Regenwasser?
Regenwasser entsteht durch Verdunstung von Wasser aus Meeren, Seen und Flüssen, das als Wasserdampf in die Atmosphäre aufsteigt. In höheren Lagen kühlt der Wasserdampf ab, kondensiert und bildet Wolken. Kühlen die Wolken weiter ab, entstehen größere Wassertropfen, die schließlich als Regen zurück auf die Erde fallen.
Ist Regenwasser sauber?
Regenwasser enthält verschiedene Stoffe, je nachdem, wo es verdunstet ist und welchen Weg es genommen hat. Es können natürliche Partikel wie Staub, Pollen und Sporen sowie durch Menschen verursachte Verschmutzungen wie Feinstaub und Schadstoffe enthalten sein. Diese Partikel werden im Regen nachgewiesen.
Unterschied zwischen Regenwasser und Trinkwasser – ein Vergleich
Regenwasser entsteht auf natürliche Weise, während Trinkwasser aufwendig aufbereitet wird. Regenwasser ist relativ weich, während Leitungswasser härter ist, da es Mineralien wie Kalzium und Magnesium enthält, die für uns wichtig sind. In Deutschland gilt Wasser mit 0 bis 7 Grad deutscher Härte als weich und mit 14 bis 21 Grad deutscher Härte als hart. Regenwasser hat eine Härte nahe Null.
3 gute Gründe, warum es sich lohnt, Regenwasser zu sammeln
1. Regenwasser spart Kosten und Gebühren
Regenwasser fällt kostenlos vom Himmel und reduziert somit die Wasserkosten. Zudem kann die Niederschlagsgebühr gespart werden, wenn Regenwasser zurückgehalten oder versickert wird.
2. Regenwasser ist umweltfreundlich
Die Nutzung von Regenwasser verringert den Verbrauch von kostbarem Trinkwasser und verbessert den ökologischen Fußabdruck Ihrer Pflanzenpflege.
3. Regenwasser ist besser für Pflanzen
Regenwasser ist weniger kalkhaltig und enthält keine Zusätze wie Chlor oder Fluor, die für Pflanzen schädlich sein können. Es hat einen natürlichen Mineralgehalt, der Pflanzen als Dünger dient.
Wie können Sie Regenwasser sammeln?
Regenwasser sammeln – so geht’s mit Dach!
Regenwasser kann von Dächern gesammelt werden, bevor es den Boden berührt. Eine Dachrinne leitet das Wasser in einen Auffangbehälter. Regentonnen, Tanks oder Zisternen sind geeignete Behälter.
3 Möglichkeiten zum Regenwasser sammeln – so geht’s ohne Dach!
- Gefäße: Stellen Sie Eimer oder Töpfe auf, um Regenwasser zu sammeln.
- Planen: Verwenden Sie wasserabweisende Planen oder Sonnensegel, um Regenwasser in Behältern zu sammeln.
- DIY-Regendach: Bauen Sie ein Gestell mit einer Folie, um Regenwasser gezielt zu sammeln.
Tipps & Tricks
Unser Tipp: Fehlen Ihnen Bäume oder Pfosten zum Befestigen der Planen? Kein Problem! Installieren Sie sich doch eine Wäschespinne im Garten! Darauf können Sie bei Sonnenwetter Ihre Wäsche trocknen und bei Regenwetter eine Plane legen, um Regenwasser zu sammeln.
Regenwasser sammeln auf DIY-Regendach: Ein selbstgebautes Gestell kann als Regendach genutzt werden, um Regenwasser gezielt zu sammeln. Bauen Sie das Gestell aus vier Pfosten, Querlatten mit Gefälle und einer Folie obendrauf, idealerweise so hoch, dass darunter eine Regentonne oder ein Regentank Platz findet. Wenn Sie das Gestell seitlich mit Kletterpflanzen begrünen, haben Sie zugleich einen attraktiven Sichtschutz für Tonne oder Tank geschaffen.