Warum eine Drainage bei Lehmboden sinnvoll ist
Lehmboden ist in unserem Garten vorherrschend. Diese Art von Boden, zu der auch Torfböden gehören, hat einen hohen Tonanteil, wodurch Regenwasser nur langsam versickert und Wasseransammlungen auf der Oberfläche entstehen. Dies führt häufig zu matschigen Stellen, insbesondere im Herbst.
Herausforderungen bei Lehmboden
Obwohl Lehmboden auch Sand und Humus enthält, bleibt die Wasserinfiltration eingeschränkt. Je nach Tongehalt variiert dies, aber wer häufig stehendes Wasser nach Regen beobachtet und dennoch Obst und Gemüse pflanzen möchte, sollte eine Drainage in Betracht ziehen.
Rechtliche Vorgaben zur Drainage
Eine Drainage leitet überschüssiges Regenwasser gezielt ab. Laut Wasserhaushaltsgesetz zählt Regenwasser zum Abwasser, und seine Beseitigung unterliegt der Abwasserentsorgung. Daher ist oft eine wasserrechtliche Genehmigung der Kreisverwaltung erforderlich. Die Wassergesetze des Bundeslands oder der Kommune müssen beachtet werden, besonders die "Technischen Regeln" zur Versickerung, die auch spezielle Filtersysteme vorschreiben können.
Kosten für die Installation einer Drainage
Drainagerohre müssen frostsicher verlegt werden, was das Ausheben von mindestens 80 cm tiefen Gräben erfordert. Ohne Minibagger ist dies schwierig, und entweder fallen Gerätemieten an oder die beauftragte Baufirma erhebt eine Pauschale. Die Kosten für Drainagerohre variieren je nach Durchmesser zwischen 2,00 und 5,00 Euro pro Meter. Hinzu kommen Kosten für Drainagevlies (0,70 bis 1,20 Euro pro Quadratmeter) und Kies (ca. 12 Euro pro Tonne). Kontrollschächte, die den Zugang zur Drainage erleichtern, kosten etwa 200 Euro.
Arbeitskosten
Die Arbeitskosten variieren regional stark. In Süddeutschland sind die Kosten für eine nachträgliche Drainage unter dem Rasen höher als in Norddeutschland, und in Ostdeutschland sind sie niedriger als in Westdeutschland. Die Kosten hängen auch von der Gartenbeschaffenheit ab. Je nach Zugänglichkeit und vorhandenen Bäumen oder Büschen kann mehr Handarbeit erforderlich sein, was die Kosten erhöht.
Material- und Arbeitskostenaufstellung
Eine beispielhafte Kostenaufstellung für eine 24 Meter lange Drainage:
- Minibagger: 1.200 Euro
- Drainagerohre: 100 Euro
- Drainagevlies: 40 Euro
- Kontrollschacht: 200 Euro
- 6 Tonnen Kieselsteine: 60 Euro
Gesamtkosten: 1.600 Euro. Pro Meter: 66,66 Euro.
Vorbereitung und Verlegung
Für eine Drainage werden mehrere Rollen Drainagerohr, Drainagevlies und Kies benötigt. Die Rohre werden mit Vlies umwickelt oder mit Vliesschläuchen geschützt. Vollfilterrohre sind teurer, aber praktischer. Drainagegräben müssen ausgehoben werden, und die Rohre mit einem Gefälle von 2 % verlegt werden. Eine Kiespackung sorgt dafür, dass die Rohre nicht sofort verstopfen.
Sickerschächte und -gräben
Sickerschächte leiten gesammeltes Regenwasser in tiefere Bodenschichten ab. Sie müssen groß genug sein, um Überläufe zu vermeiden. Einfache Sickerschächte können mit Schachtringen stabilisiert und mit Kies aufgefüllt werden. Alternativ können Sickertunnel oder Sickergräben verwendet werden, die mit Kies gefüllt und mit Mutterboden abgedeckt werden.
Sickermulden
Sickermulden sind größere Flächen, die als Regenrückhaltebecken dienen. Sie sind besonders für Hanggrundstücke geeignet und können als Feuchtbiotope gestaltet werden.
Drainage richtig verlegen
Beim Verlegen der Drainage muss das erforderliche Gefälle eingehalten werden. Die Drainagerohre werden in Kies gebettet und die Gräben mit Vlies abgedeckt. Danach wird alles mit Erde bedeckt und Rasen ausgesät.
Fehlerquellen vermeiden
Verwenden Sie nur geeignete Filtervliese, und achten Sie auf die richtige Dicke der Kiesschicht und das erforderliche Gefälle, um Verstopfungen zu vermeiden.
Drainage ohne Rohr?
Für schwere Böden ist ein Drainagerohr unerlässlich, um das Wasser effektiv abzuleiten. Der Aufbau besteht aus Drainagerohr, Filtervlies und Kies.
Drainage für Pflanzen
Staunässe kann zu Wurzelfäule führen. Hochbeete oder kleine Drainagen für einzelne Pflanzen können Abhilfe schaffen. Pflanzlöcher sollten mit Drainagematerial und Vlies vorbereitet werden.
Gartenentwässerung ohne Drainage
Kleinere Bereiche können mit einer Aerifiziergabel belüftet und mit Sand aufgefüllt werden. Für größere Bereiche können Sickerlöcher mit Kies und Vlies angelegt werden.
Tipps und Hinweise
Bei größeren Projekten sollte ein Fachmann konsultiert werden, um die gesetzlichen Vorschriften zu beachten und eine effektive Entwässerung zu gewährleisten.